„Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass sich – so habe ich es der Presse entnommen – nun das Land NRW mt 1,8 Millionen Euro Zuschuss an der Sanierung der Waldbühne beteiligen will“, sagt Hans-Josef Winkler, Bezirksfraktionsvorsitzender der UWG: Freie Bürger in Wattenscheid. Allerdings: „Es gibt auch viele Fragen dazu.“

Zum Beispiel: Die Waldbühne wurde im November 2019 aufgrund vielfältiger Sicherheitsmängel gesperrt, die nach Aussage der Technischen Dienste der Stadt Bochum keinen Betrieb zulassen. „Seitdem sind 26 Monate vergangen. Das Land ist erst kürzlich durch eine Petition des Kolping-Waldbühnen-Verein auf die Situation hingewiesen worden. Da möchte ich gerne wissen, warum die Verwaltung nicht schon damals, nach Bekanntwerden der fälligen Sanierung, Kontakt zum Land aufgenommen um mögliche Fördermittel zu generieren. Sollten sie es doch getan haben, dann mit welchem Ergebnis? Und wenn nicht, warum nicht?“, sagt Winkler, der eine entsprechende Anfrage in den Rat eingebracht hat.

In den vergangenen Wochen wurde auf Anfrage des Vereins immer wieder von der Bochumer Verwaltung betont, es würde in Kürze zu einer Klärung für den Verein kommen, sowohl was die im Haushalt 2020/2021 der Stadt Bochum bereitgestellte Summe von einer Million betrifft, als auch für den vom Verein geforderten Überlassungsvertrag. „Nun muss ich ebenfalls der Presse entnehmen, dass Kämmerin Dr. Eva Maria Hubbert der Meinung ist, dass man die Anlage nicht guten Gewissens einfach federführend an den Verein Kolping-Waldbühne Höntrop e. V. abgeben könne. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Mitglieder*innen des Vereins, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten durchgeführt haben und auch in der Zeit der Schließung immer wieder den Erhalt gefordert haben und Lösungswege gesucht haben. Wie soll denn der Verein in eine künftige Entwicklung sowohl während der Bauzeit, als auch bei einem Spielbetrieb eingebunden werden?“

Winkler: „Interessant ist auch, dass die Besucherzahl künftig auf 600 Personen begrenzt werden soll. Hierdurch sind bei einer Nutzung Einschränkungen vorprogrammiert. Welche Gründe haben zu der Reduzierung der Kapazität geführt? Und noch dies: In welchen Schritten bzw. Zeitraum ist eine geplante Sanierung möglich?“

Was dem Politiker der Wähler-Gemeinschaft generell sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass „die Zuschuss-Ansage zur Waldbühne verdächtig nah am Termin der kommenden Landtagswahl liegt. Die Wattenscheider und Bochumer Bürger*innen haben es aber verdient, dass ich Ihre Vertreter in Land und Bund nicht nur vor Wahlen mit den Problemen vor Ort befassen“, sagt Winkler und erinnert an Ankündigungen und Versprechen, insbesondere von der SPD, im Vorfeld der letzten Landtagwahlen im Frühjahr 2017 zum Neubau des Hallenfreibades in Höntrop. „2020 sollte er fertig sein, hieß es da vollmundig. Passiert ist bis auf den heutigen Tage nichts – außer dem Abriss. So etwas ist ein abschreckendes Beispiel für diese Art von Politik. Hoffentlich bleibt der Waldbühne ein ähnliches Schicksal erspart.“