„Wer allein von der Castroper Straße stadteinwärts auf den Schwanenmarkt trifft, blickt der häßlich beschmierten Fassade am Gebäudekomplex Ecke Große Beckstraße direkt ins ‚Auge‘ – was keinen guten Bochum-Eindruck hinterlässt“, kritisierte vor einiger Zeit Hans-Josef Winkler von der UWG: Freie Bürger.

Dreck, Vermüllung, Schmierereien – das müsse in Bochum ein Ende haben. So laute das wiederkehrende Credo des Oberbügermeisters. Daher habe er auch im Rahmen der Bochum Strategie 2030 vor allem den Punkt Sauberkeit als einen  wesentlichen Schwerpunkt innerhalb der Kernaktivitäten definiert, erinnert Winkler: „In der Hochglanz-Broschüre heißt es, dass man auch durch ein sauberes, gepflegtes Umfeld eine hohe Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums ereichen will. Tatsächlich aber sind es nur schöne Worte, wie wir jetzt erneut feststellen durften.“

Eine Anfrage der Unabhängigen Wähler-Gemeinschaft im Ausschuss für Planung und Grundstücke sollte klären, ob es bislang Gespräche mit dem Eigentümer zur Beseitung der Verschmutzungen gegeben hätte, ob die Verwaltung eventuell fachliche Unterstützung für die Reinigung angeboten habe oder ob es generell einen Austausch mit dem Eigentümer gibt, um zu klären, wie das Gebäude und das Umfeld fürs Stadtbild attraktiviert werden könnte.

„Das war vor fünf Monaten“, sagt Winkler. „Die Antwort, die wir erst jetzt erhalten haben, ist für uns in keiner Weise befriedigend. Im Gegenteil: Sie ist unverschämt“, ärgert sich der Politiker und zitiert aus dem Papier: „Der Verwaltung ist sowohl der Eigentümer als auch der Zustand der Immobilie Schwanenmarkt / Große Beckstraße bekannt. Das Gebäude gehört zur Entwicklungsfläche des St. Elisabeth-Hospitals. Die Verwaltung steht in regelmäßigem Austausch mit dem Eigentümer; eine Lösung für die Eckimmobilie zeichnet sich derzeit nicht ab.“

„Diese lapidare Auskunft zeigt uns eine erschreckende Gleichgültigkeit und macht uns deutlich, warum man im Rathaus lieber ‚Leuchtturm‘-Projekte verfolgt: Die ragen nämlich aus dem Dreck heraus und lenken die Blicke der Verantwortlichen in hübsche Wolkenkuckucksheime.“