Katja Kanthack, Bezirksvertreterin der UWG: Freie Bürger in Wattenscheid, hat sich zum Thema „Neugestaltung des August-Bebel-Platzes“ Gedanken gemacht. Dafür gibt es einen guten Grund: Sie ist Anwohnerin in unmittelbarer Nähe.

„Seit 17 Jahren wohne ich in der Otto-Brenner-Straße, einer der Straßen, die meiner Ansicht nach, durch einen autofreien August-Bebel-Platz besonders strapaziert werden wird. Durch die zentrale Lage und die gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr habe ich mich hier immer sehr wohlgefühlt. Dies hat sich allerdings in den letzten Jahren schon sehr geändert.

Jede Baustelle in der Umgebung hat uns dauerhaft einen Anstieg an Verkehr gebracht. Momentan stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Trotz dreifacher Verglasung ist es in der Wohnung sehr laut. Auch ist die Luftverschmutzung sehr hoch. Dies zeigt sich ganz deutlich an der Verschmutzung der Fenster. Fensterputzen entwickelt sich immer mehr zu einer Daueraufgabe. Die Parkplatzsituation ist jetzt schon mehr als chaotisch.

In den letzten zwei Jahren bekamen wir zweimal einen kleinen Vorgeschmack darauf, was uns erwartet, wenn der August-Bebel-Platz autofrei gestaltet wird. Zweimal gab es nämlich Gleisbauarbeiten am und angrenzend an den Platz. Die Verkehrssituation in unserer Straße wurde zu dieser Zeit besonders zu Stoßzeiten unerträglich. Die Autos standen in beiden Richtungen ohne Unterbrechung von der Ampel Westenfelder Straße bis zur Ampel Hochstraße. Es gab ohne Ende Hupkonzerte. Ein Wechsel der Straßenseite war eine Herausforderung. Hatte man es endlich geschafft und besaß die Frechheit, mit seinem Auto vom Parkstreifen ausparken zu wollen, war dies praktisch kaum möglich. Vom Einparken, wenn man tatsächlich einen Parkplatz entdeckt hatte, will ich hier gar nicht erst anfangen. Das Einbiegen von der Nikolaistraße in die Otto-Brenner-Straße dauerte teilweise fünf Minuten und mehr. In anderen umliegenden Straßen war die Situation ähnlich. Und das war wohlgemerkt in den Ferien.

Gespräche in der Nachbarschaft zeigen, dass die Anwohner die Sorge haben, dass die Verkehrslage in den umliegenden Straßen nach einer autofreien Gestaltung des August-Bebel-Platzes unerträglich wird. Es kann noch so viele Gutachten geben, die aussagen, die umliegenden Straßen könnten alles auffangen, die Erfahrung zeigt das Gegenteil.“