Unsere Stadt weist zahlreiche touristische Höhepunkte aus. Es macht Spaß, sich mit der Kultur zu beschäftigen, sich in die Historie hineinzuknien oder durch neu angelegte Grüngürtel zu schlendern. Bei solchen Unternehmungen fallen allerdings Besonderheiten ins Auge, die leider in keinem Stadtführer erwähnt werden: Schlaglöcher.

„Bochum hat unübersehbar und schon seit langer Zeit eine ganze Menge davon. Zum Beispiel in der Straße Bruchspitze in Altenbochum, genauer: um den Friemannplatz herum“, sagt Ulli Engelbrecht von der UWG: Freie Bürger, der als sachkundiger Bürger dem Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur angehört.

Verkehrsteilnehmern jeglicher Couleur dabei zuzuschauen, wie sie sich mit Unebenheiten, Verformungen, Rissen, tiefen Ausbrüchen und so weiter herumärgern, macht weniger Spaß. Weil man dann nämlich oftmals sieht, mit welch künstlerischer Lenkakrobatik die äußerst sanierungsbedürftigen Straßendecken umfahren werden. „Das ist schon abenteuerlich, da bei der ein oder anderen Geschicklichkeitsübung des motorisierten Zeitgenossen Fußgänger, Rad- oder Rollatorfahrer in arge Bedrängnis gebracht werden. Das sorgt für Unmut bei allen Verkehrsteilnehmern und auch bei den Anwohnern. Und sie alle fragen sich jedes Mal, warum denn da nicht fix gehandelt wird“, so Engelbrecht, dessen Fraktion eine entsprechende Anfrage („Wann ist mit einer zeitnahen Sanierung zu rechnen?“) in den Ausschuss eingebracht hat.

Engelbrecht regt an: „Ich bin dafür, dass alle Schlaglöcher ins touristische Programm aufgenommen werden. Das sorgt für Klarheit und Offenheit. Dann wissen Anwohner, Besucher und alle Menschen in unserer Stadt, welche Straßen sie zu meiden haben und werden nicht böse überrascht.“

Schließlich: Für Schäden am Auto kommt die Stadt nicht auf. Und sollte sich ein Bürger beim Überqueren einer kaputten Straße im Schlagloch verheddern und stolpern, ist dies auch seine Sache. Die Kommune müsse zwar für einen gefahrlosen Zustand der Straßen sorgen, hinsichtlich der Fußgänger jedoch nur für eine gefahrlose Benutzung der Bürgersteige. Engelbrecht: „Allerdings sind die in Bochum auch nicht ohne. Aber das ist ein anderes Thema.“