„Wohnbebauung, Gewerbeentwicklung und ökologische Verantwortung können nach aktuellen Aussagen der Bochumer Grünen problemlos miteinander in Einklang gebracht werden – ohne Flächenfraß und Neuversiegelung. So hätten sie es auch – so ist es der Presse zu entnehmen – im Koalitionsvertrag mit der SPD vereinbart. Da wundert es uns um so mehr, dass genau dieser Koalitionspartner für den Gewerbepark Wattenscheid West mit einer Veränderungssperre Wohnungsbau verhindern will“, sagt Hans-Josef Winkler, Wattenscheider Bezirksfraktionsvorsitzender der UWG: Freie Bürger.

Im Fokus der Verwaltung stehe das Gebiet südlich des Wilhelm-Leithe-Wegs und östlich der Berliner Straße. „Ein schlecht geordnetes Gebiet“, informiert Winkler. Denn: „Durch zahlreiche Aufbauten aus der früheren Nutzung des Bergbaus sei eine effiziente gewerbliche Nutzung der vorhandenen Fläche nicht gegeben.“ In diesem Bereich gäbe es bereits Wohnbebauung, bei der kein Konflikt mit Gewerbe bekannt sei, so Winkler. In der aktuellen Zeit sollte man daher jedem Investor, der Wohnungen bauen will, dankbar sein und seine Absichten nicht durch eine Veränderungssperre verhindern zu wollen.“

Besonders im Hinblick auf der Nebaugebiet Wilhelm-Leithe-Weg in unmittelbarer Nähe sei die Begründung, Konflikte zwischen Gewerbe und Wohnen zu verhindern zu wollen, kaum haltbar. „Die Aussage des Kollegen der SPD, dass man Gewerbeflächen für die Menschen, die Arbeitsplätze brauchen, schützen müsse, und dass eine Ablehnung der Veränderungssperre die Situation vor Ort verschlimmbessern würde, können wir daher nicht teilen.“

Mit einer Veränderungssperre soll nun ein Investor daran gehindert werden, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Winkler: „Doch genau hier ergibt sich eine Chance, Wohnraum ohne Neuversiegelung von Flächen zu schaffen. Sollten wir die Verwaltung umstimmen können, würde uns das sehr freuen. Schließlich: Wir müssen die Ausweitung des Sozialwohnungsbestandes anstreben, denn auch modernes Wohnen muss bezahlbar bleiben!“