Mit deutlicher Kritik reagiert Josef Winkler, Vorsitzender der UWG: Freie Bürger Bezirksfraktion in Wattenscheid, auf die städtischen Pläne zur Flächenpolitik. Zwar bekenne sich die Stadt offiziell zum Ziel, bis 2030 keine neuen Flächen mehr zu versiegeln – doch die aktuelle Praxis spreche eine ganz andere Sprache.
„Wenn heute jede versiegelbare Fläche bebaut wird, kann man nicht glaubwürdig behaupten, morgen keine neuen Flächen mehr versiegeln zu wollen. Das wirkt, wie ein klassischer Fall von Symbolpolitik: ambitionierte Ziele auf dem Papier, während in der Realität das Gegenteil geschieht“, so Winkler.
Er verweist auf konkrete Beispiele wie die Bebauung am Harpener Hellweg, im Ostpark oder auf Flächen wie „Hinter der Kiste“ in Linden. Selbst ökologisch bedeutsame Gebiete wie der Wilhelm-Leithe-Weg Süd werden gerade bebaut.
Die UWG: Freie Bürger fordert ein sofortiges Umdenken in der Bochumer Bodenpolitik. „Warum wird nicht jetzt schon konsequent umgesteuert? Warum wartet man bis 2030, anstatt schon heute jede Neuversiegelung kritisch zu hinterfragen und Alternativen wie Nachverdichtung oder Revitalisierung alter Brachflächen entschlossener zu verfolgen?“, fragt Winkler.
Die Fraktion fordert von der Stadt einen realitätsnahen Kurswechsel: Weg von symbolischer Zielsetzung – hin zu einer nachhaltigen, verantwortungsvollen Nutzung der vorhandenen Flächen. Nur so lasse sich das gesteckte Ziel tatsächlich erreichen.