Schon des öfteren ist Tim Pohlmann am ehemaligen Schulstandort Roonstraße entlang gelaufen und hat sich Gedanken gemacht. „Gerade wegen der steigenden Schülerzahlen und der herrschenden Raumnot in Bochum wäre es doch vernünftig, die zur Zeit leerstehende Schule bis auf weiteres zu reaktivieren“, sagt der Vorsitzender der UWG-Freie-Bürger und Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung.

Die räumliche Entwicklung gerade im Bezirk Wattenscheid sei jetzt schon an ihre Grenzen gestoßen. Bis zum Schuljahr 2022/2023 werde von einem Anstieg der Schülerzahlen um rund 50 Schülerinnen und Schülern ausgegangen. „An fünf Schulstandorten ist bereits akuter Handlungsbedarf identifiziert worden. Dies zeigt, dass die räumlichen Kapazitäten in den Grundschulen in Wattenscheid nicht ausreichen“, so Pohlmann.

Im Schulentwicklungsplan „Teilplan Grundschulen – Fortschreibung 2018-2022“ (Stand: I. Entwurf, November 2017) sollen Klassen- und Mehrzweckräume an allen Grundschulen entsprechend den bedarfsgerechten Erfordernissen vorgehalten werden. Dabei sind insbesondere die räumlichen Bedarfe, die sich durch eine inklusive Beschulung ergeben, zu berücksichtigen. Grundschulen sind mit ausreichenden Sportstätten und Schulhof- bzw. Spielflächen auszustatten. Inzwischen sind sieben Grundschulstandorte mit insgesamt acht Klassenraum-Modulen erweitert worden.

Tim Pohlmann möchte es daher genau wissen und hat für die kommende Sitzung des Schulausschusses eine Anfrage formuliert, in der die Verwaltung aufgefordert wird, die Möglichkeit zu prüfen, inwieweit die Schule wieder in Betrieb genommen werden kann. Zudem soll der Kostenaufwand beziffert werden, der nötig ist, um die Räumlichkeiten für den normalen Unterrichtsbetrieb wieder herzurichten. Und auch dies: „Wie viele Kinder könnten die Schule besuchen – unter Einbezug des Umfeldes mit der nah gelegenen KiTa und dem direkten Wohngebiet Südfeldmark?

Holger Happe, Wattenscheider Bezirksvertreter der UWG-Freie-Bürger: „Bei bestehendem Bedarf der Unterbringung von Schülern ist die Nutzung eines leerstehenden, in der Substanz gut erhaltenen, ehemaligen Schulgebäudes für Grundschüler mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken einschließlich einer OGS-Einrichtung mit Schulhof viel sinnvoller, als Schulkinder beispielsweise in Containerlandschaften unterzubringen.

Happe weiter: „Genau an diesem Standort zeigt sich das Dilemma der verfehlten Schulpolitik für Grundschüler der letzten Jahre sehr deutlich. Hier wurde ein Schulstandort geschlossen, der hätte weitergeführt werden können. Diesen Missstand wollen wir durch eine mögliche Reaktivierung der Schule rückgängig machen!“