UWG: Freie Bürger lehnt eine Bebauung des Wilhelm-Leithe-Weg Süd aus unterschiedlichen Gründen ab.

„Die Pandemie verändert Wohnbedarfe“, sagt Hans-Josef Winkler, Fraktionsvorsitzender der Wattenscheider Bezirksfraktion der UWG: Freie Bürger. „Aus unserer Sicht hat sich die Situation auf dem Bochumer Wohnungsmarkt durch die Corona-Pandemie verändert. Immer mehr Menschen aus dem Ruhrgebiet suchen in ländlichen Regionen nach Wohnraum. Die neue Sehnsucht nach Grünflächen ist ein Luxus, den Großstädte kaum noch erfüllen können. Homeoffice-Arbeit könnte zukünftig zum neuen Standard werden.“ Büros und Einzelhandel würden künftig in Wattenscheid und Bochum sicherlich weniger Flächen und Räume benötigen als in der Vergangenheit. Die Folgen: Nicht genutzte Ladenlokale und Büroräume könnten in Wohnflächen umgewandelt werden.

„In der Sitzung der Bezirksvertretung vom 30. Mai 2017 haben wir der Baulandentwicklung im Bereich Wilhelm-Leithe-Weg Süd und Nord zugestimmt, aber wiederholt darauf hingewiesen, dass eine neue Wohnbebauung für den Bereich Wilhelm-Leihe-Weg-Süd in diesem Gebiet optisch und städtebaulich ansprechend sein muss, dass sich harmonisch in die bestehende Bebauung einfügt. Diese Grundsatzforderung sehen wir nicht erfüllt“, so Winkler.

Ein weiterer Grund für eine Ablehnung ergebe sich aus den derzeitigen Plänen für  die Verlagerung der Kleingartenanlage „Thiemannshof“ von der Essener Straße auf die derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen Herrenacker und Kommunalfriedhof. „Durch diese Planung findet in Westenfeld eine zusätzliche Teilversiegelung statt. Es ist keine neue Erkenntnis, dass durch die Versiegelung von Flächen Lebensräume zerschnitten werden und der Grundwasserhaushalt beeinträchtigt wird. Die damit verbundenen Folgen für das Klima sind hinreichend bekannt.“

Winkler: „Wir werden uns sowohl im Rat, als auch in der Bezirksvertretung Wattenscheid dafür einsetzen, dass nördlich des Wilhelm-Leithe-Wegs eine maßvolle Mischbebauung für Wohnen und Gewerbe unter Einbeziehung der Anwohner*innen stattfindet. Ferner fordern wir bei der Planung `Neues Bahnhofsquartier`den Bunker an der Bahnhofstraße in die Planung mit einzubeziehen. Auch ohne die Bebauung des Wilhelm-Leithe-Weg Süd besteht eine Chance für die positive Entwicklung des Stadtteils Westenfeld, des gesamten Bahnhofsbereichs und nicht zuletzt für die Wattenscheider Innenstadt.“