„Wir fragen uns ernsthaft, was von dem Bekenntnis der Bochumer SPD aus dem Jahr 2017 übrig geblieben ist“, sagt Hans-Josef Winkler, Bezirksvorsitzender der UWG: Freie Bürger in Wattenscheid und Mitglied des Rates der Stadt Bochum. „Immerhin wurde bei jeder Gelegenheit gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass das Schwimmbad mit Freibad am Standort Höntrop auf jeden Fall erhalten bleibt.“

Nun sei es so, dass sich die Koalition zwar ein Hallenbad am Standort vorstellen könne, allerdings mit viel Bespaßung im Außenbereich. „Dafür hat Rot/Grün im Rat mehrheitlich die Stimmen bekommen. Aber natürlich nicht von uns“, sagt Winkler. „Unsere beantragte Empfehlung, dass das bestehende Freibadbecken erhalten und zum Teil zu einem Nichtschwimmbereich umgebaut werden soll, und dass ebenso Sprungbecken und Sprungturm als Bestandteil der Anlage erhalten bleiben, wurde rundherum abgelehnt.“

Die Wattenscheider Bürger*innen, so Winkler, „möchten im Sommer und im Winter mit ihren Kindern einfach nur vernünftig schwimmen gehen. Sie wollen keinen beleuchteten Sprungturm, keine Hundewiese oder gar einen Mini-Strand. Und dass nun sogar zunächst einmal ein Ideenwettbewerb stattfinden soll, ist für mich befremdlich. Ebenso, dass der Turm auf seinen historischen Wert überprüft werden soll. Das ist doch Unsinn!“

„Wenn die Koalition jetzt nach sogenannten kreative Lösungen zur Hallenfreibad-Situation in Höntrop sucht, heißt das für mich: da ist viel Geld im Spiel, was sinnfrei ausgegeben werden wird“, ärgert sich Winkler. „Das Geld könnte man besser sofort in eine Hallenfreibad-Neubau-Konzeption stecken. Unser Antrag sah schließlich vor, dass die Fachverwaltung und die Wasserwelten GmbH prüfen sollten, ob sich ein neues familienfreundliches Hallenfreibad auf der Grundlinie des ehemaligen und inzwischen abgerissenen Gebäudes bauen lässt und dabei die Maße des alten Grundstück und die Gesamthöhe des ehemaligen Gebäudes nicht überschreitet.

Hans-Josef Winkler: „Man kann es nicht oft genug betonen, aber die Menschen im Wattenscheider Süden wollen ihr Hallenfreibad nicht einfach so aufgeben. Nicht nur, dass das Bad mit vielen Erinnerungen verknüpft ist. Es geht auch darum, dass die Gelegenheiten für Kinder, die schwimmen lernen wollen, immer mehr eingeschränkt sind. Aus diesem Grunde schon bietet einen neues Hallenfreibad im Südpark eine vernünftige Alternative. Wasser ist eben nicht nur ein toller Freizeitspaß, es kann auch lebensgefährlich sein, wenn man nicht schwimmen kann.“