„Nun liegt eine Stellungnahme des Schauspielhaus-Intendanten Johan Simons vor, die uns sehr bestürzt. In dem Presseartikel geht er mit keinem Wort auf die Krankheitsfälle ein. Im Gegenteil: Er unterstellt den Kritikern, die das unvernünftige und unsolidarische Verhalten seines Hauses rügen, dass sich deren Diskussionen eigentlich darum drehen würden, dass die Kunst unnötig sei“, sagt Jens Lücking, Fraktionsvorsitzender der UWG: Freie Bürger im Rat. Und diese Debatte, so ist es weiter zu lesen, mache Simons „traurig und nachdenklich“.

Jens Lücking: „Es gibt kein Wort des Bedauerns, auch keine Entschuldigung. Das ist ein Skandal! Herr Simons versteigt sich zudem in ein ignorantes und elitäres Denken. Das ist in keiner Weise akzeptabel. Außerdem ist es zynisch gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Theater und allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich tagtäglich an die Schutzmaßnahmen halten. Außerdem: Lebensnotwendig sind im Pandemie-Notfall keine Theater-Aufführungen unter Mitwirkung von Chilenen, sondern einzig und allein intensivmedizinische Behandlungen.“

Hintergrund: Das Schauspielhaus Bochum lässt während der Pandemie mehrere Künstler aus Südamerika einfliegen, um ein Ein-Personen-Stück zu proben, dessen Premiere in den Sternen steht. Zwei Künstler wurden positiv auf Corona getestet.