Wegen erhöhter Stickoxid-Belastungen an der Herner Straße zwischen den beiden Autobahnen A 43 und A 40 wurde im Oktober 2018 Tempo 30 eingeführt. Allerdings: „Über die positive Wirkung von Tempo 30 an innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen bestehen vielerorts Unsicherheiten und daraus resultierende unterschiedliche Auffassungen“, sagt Hans-Josef Winkler von der UWG-Freie-Bürger und verweist auf einen Artikel in der „Welt“ vom 18.12.2018. Da äußerte sich das Bundesverkehrsministerium zu dem Thema.

„Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen zur Luftreinhaltung wird nicht empfohlen, da dies nicht zwangsläufig zu einer Verminderung der Fahrzeugemissionen und damit zu einer Verbesserung der Luftqualität führt”, wird Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger zitiert. Entscheidend für eine Reduzierung des Schadstoffanteils in der Luft sei „in aller Regel eine Verstetigung des Verkehrsflusses, weniger die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit. Auf weitgehend ebener Strecke und bisher schon gutem Verkehrsfluss bewirkt ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern im Vergleich zu Tempo 50 höhere Stickoxid-Emissionen.” Das Ministerium verweist mit dieser Einschätzung auf die entsprechenden Ergebnisse der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).

„Da möchten wir schon gerne wissen, wie die Verwaltung die Ergebnisse der ersten Monate des Tempo-30-Modellversuchs an der Herner Straße bewertet“, sagt Winkler. Für den Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität hatte er daher einen Fragenkatalog verfasst: Wann werden die Messwerte der Messstelle an der Hernerstr, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt? Warum sind die Messwerte der Messstelle an der Hernerstraße nicht auf der Homepage des Umweltbundesamtes abrufbar? Messstellen aus vielen anderen Ruhrgebietsstädten sind hier aufgeführt. Wie nimmt die Bevölkerung bzw. Verkehrsteilnehmer*innen Tempo 30 auf? Und: Ist eine Verdrängung des Verkehrs in die umliegenden Straßen festzustellen? Die Anfrage, so wurde es uns im Ausschuss mitgeteilt, wird von der Verwaltung schriftlich beantwortet werden.