„Dass unser Sprengel als Standort für den Bau einer Klinik-Großküche von den Krankenhausbetreibern Katholisches Klinikum und der Herner St.-Elisabeth-Gruppe, ausgewählt wurde, betrachten wir vor Ort eher skeptisch. Natürlich bedeutet das zwar wirtschaftliches Wachstum und Arbeitsplätze für die Stadt, aber unsere Begeisterung für diese Ansiedlung im Gewerbepark Gerthe Süd hält sich stark in Grenzen“, sagt Hans-Friedel Donschen von der UWG: Freie Bürger, der gemeinsam mit Steffen Walter von der FDP im Bochumer Norden eine Fraktion bildet.

Geplant ist die Belieferung von elf Krankenhäusern, Seniorenheimen, Hospizen und Bildungseinrichtungen. „Dafür wird aber eine geschickte Verteiler-Logistik benötigt, die sicherlich einen nicht zu vernachlässigen Fahrzeugeinsatz erforderlich macht“, merkt Donschen, Mitglied in der Bezirksvertretung Nord, an. Denn: „Die problematischen Verkehrsverhältnisse sind bekannt, daher stellen sich für mich viele Fragen, die ich vorab dringend geklärt haben möchte.“ So finden sich in der Anfrage der Fraktion essentielle Fragen: Gibt es einen detaillierten Zeit-Ablaufplan für den Fahrzeugeinsatz am Tag? Wie viele Fahrzeuge werden täglich zur Liefererfüllung aller Einrichtungen im Einsatz sein? Wurde oder wird ein Verkehrsgutachten erstellt? Ist ein Plan für die Lieferwege zu den Einrichtungen nach Witten, Herne, Wattenscheid, Hattingen vorgesehen?

„Die bisherigen Antworten darauf waren aber unzureichend“, sagt Donschen. „So wurde es zum Beispiel abgelehnt, ein Verkehrsgutachten zu erstellen. Wir haben dann unsere Anfrage erweitert und möchten ganz klar wissen, wie bei dem bereits heute grenzwertigen Verkehrsaufkommen, besonders in den Morgenstunden, ein reibungsloser Liefer -und Durchgangsverkehr gewährleistet sein soll. Und dies auch noch unter Berücksichtigung der sehr engen Taktung der Straßenbahn (etwa alle 4 Minuten)? Ist die künftige Verkehrssituation mit der BOGESTRA überhaupt abgestimmt? Und: Sind die Linksabbiegespuren (Baumannstraße, Frauenlobstraße, Autobahnauffahrt nach Münster) für eine Aneinanderreihung der Lieferfahrzeuge geeignet, ohne den Durchgangs- und Abbiegeverkehr merklich zu behindern?“

Donschen: „Unser Stadtteil ist schon genug gestraft mit zunehmendem Verkehr, da müssen für die Zukunft gute und umweltverträgliche Lösungen diskutiert und vor allem dringend gefunden werden.“